Flatpak Snap & Co.

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Webbutterfly
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Flatpak Snap & Co.

Beitrag von Webbutterfly »

Flatpak: Das Beste, was dem Linux-Desktop seit langem passiert ist
DerStandard Andreas Proschofsky

...übrigens, wer unter 2022.04 den Firefox verwendet, der hat diesen über Snapcraft installiert (als SNAP-Paket)
Flatpak Pakete können über Flatub installiert werden,
für Ubuntu ist diese Installation 1x voher durchzuführen...


home88
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Re: Flatpak Snap & Co.

Beitrag von home88 »

Firefox unter snap startete damals sehr langsam. Weiters bin ich gespannt was sich am Ende durchsetzen wird.

Mal gucken was, die nächste LTS (Ubuntu 24.04) mit sich bringt.
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mwildam
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Re: Flatpak Snap & Co.

Beitrag von mwildam »

Ich habe mich eigentlich geärgert, als Firefox als Snap dahergekommen ist. Eigentlich mag ich, wenn gemeinsame Kompenenten auch so genutzt werden und gemeinsame Komponenten einmal für alle gefixt werden.
Da ich aber selber auch Software-Entwickler bin und mit ständig steigender Dependency-Hell konfrontiert bin, sehe ich die Sache mittlerweile differenzierter.

Grade beim Browser sind einige Dinge kritisch und die ein oder andere Komponente ist dann im Snap vom Firefox vielleicht schneller gefixt, als es der Fix ins System schafft. Manche Fixes gehen halt auch mit geändertem Verhalten einer Library einher, womit vielleicht nicht immer alle Konsumenten der Library (gleich) klar kommen.

Und leider, leider verstehen viele auch die agile Software-Entwicklung falsch und es wird erst einmal immer mit dem minimalen Aufwand gearbeitet in der Erwartung "kann man eh alles später ändern, wenn es notwendig ist" - und dann gibt es kein ordentliches Big-Picture, keine ordentliche Architektur und damit auch eine ganz schlechte Backward-Kompatibilität. Ja, dann mußt man bei Library-Updates leider auch potentiell immer einen Haufen Zeug nachziehen.
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mwildam
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Re: Flatpak Snap & Co.

Beitrag von mwildam »

Ich verstehe schon auch, warum Canonical da wieder einmal sein eigenes Süppchen kocht. Wenn ich denke, was damals bei Compiz alles gegangen ist und Gnome einfach festgefahren war. - Vielleicht sogar wegen Compiz hat dann irgendwann Gnome doch gesehen, daß man was ändern muß und jetzt mit den Extensions ist das super.

Flatpak hat halt auch seine Nachteile gegenüber Snap - man kann hoffen, daß beide gegenseitig voneinander lernen - und vielleicht kommt dann eh wieder ein neues Format, daß dann endlich den Hunger in der dritten Welt löst. ;-)
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Juhu
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Re: Flatpak Snap & Co.

Beitrag von Juhu »

Naja haben wir halt noch einen mehr. Mal schauen, wie lange das Ding existiert.

Wenn ich vor meinen geistigen Augen anfange zu zählen, komme ich so auf rund 10 größere Formate. (.pak, .deb, .yum, .rpm, .git, tgz, uvm). Dann hätten wir noch die speziall-Formate für Perl, C, PHP etc.
Ehrlich, ich blicke nicht mehr durch, welche Formate, welche Vor- bzw. Nachteile haben.

Dazu kommen noch die Lagerstätten der einzelnen Repositories. Bzw. wenn ich eine spezielle Anwendung benötige, dann muss ich das auch noch einbinden. (z.B. RealVNC, Teamviewer).

Und jetzt sucht man eine bestimmte Version bzw. oder schlimmer, Merkmal einer bestimmten Version.
Viel Spass dabei, und ob dass "das Beste ist was Linux passiert" ist, dass warte ich ab.
lg
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mwildam
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Re: Flatpak Snap & Co.

Beitrag von mwildam »

Juhu hat geschrieben: Sa 9. Sep 2023, 10:20 Wenn ich vor meinen geistigen Augen anfange zu zählen, komme ich so auf rund 10 größere Formate. (.pak, .deb, .yum, .rpm, .git, tgz, uvm). Dann hätten wir noch die speziall-Formate für Perl, C, PHP etc.
Ehrlich, ich blicke nicht mehr durch, welche Formate, welche Vor- bzw. Nachteile haben.
Also gar so arg ist das nicht - wenn Du nur die von Dir benutzte Distribution betrachtest, hält sich das auf jeden Fall in Grenzen. Außerdem vermische nicht Repositories mit Paketformaten und mit anderen Trümmern.
  • .deb = "Normales" Paketformat für Debian, Ubuntu, Mint bzw alle Debian-basierten Distributionen
  • .rpm = "Normales Paketformat für Redhat, Fedora bzw alle redhat-basierten Distributionen, .yum = kenne ich nicht, ich glaube, Du verwechselst das mit dem yum-Befehl, das ist so wie apt für Debian/Ubuntu - das ist das Programm bzw der Befehl, mit dem man neue Software einstalliert oder Updates einspielt - das ist die Software, die mit dem Paketformat umgeht.
  • Snap, Flatpak und AppImage sind hier die, wo am ehesten Verwirrung bestehen kann, die sind nämlich alle aus dem gleichen Grund entstanden, nämlich weil es eben manchmal Abhängigeitskonflikte mit den verschiedenen Libraries am System gibt (das ist übrigens ein generelles Problem und hast Du unter Windows genauso). Was allen dreien gemeinsam ist, ist daß sie alle eigenen Abhängigkeiten zusammenpacken, sodaß es egal ist, welche Library sonst in welcher Version am System installiert ist.
  • Was noch dazu kommen kann, sind JavaScript-Programme, die mit NodeJS geschrieben sind, ja, das ist dann noch ein bißchen eine eigene Welt mit eigenen Paketverwaltungen - dann aber dafür für alle Distributionen gleich. Brauchst Du aber normal nur, wenn Du Dir Server-Dienste installieren willst, die entsprechend auf JavaScript basieren.
Mit "Normalem Paketformat" meine ich das Paketformat, das zur Paket-Management-Software des Systems gehört, das die Abhängigkeiten definiert, sodaß Du, wenn Du Software A installierst, über das Paketformat definiert wird, ob zum Beispiel Library X und Y auch und zwar in der Version 1 oder 2 verwendet bzw benötigt wird, oder auch immer die aktuellste. Und dementsprechend wird dann bei der Installation von Software A alles runtergeladen und installiert, was über das Paketformat noch so benötigt wird. Dabei können aber Software B und C auch die gleichen oder andere Versionen der Libraries benötigen.

.zip oder .tgz hat nix mit Paketformat zu tun. Das sind File-Formate zum Komprimieren von einzelnen Dateien oder ganzen Verzeichnissen. Wenn eine Software als .zip oder .tgz zum Download angeboten wird, so kann das dreierlei bedeuten:
  • Wenn Du die Software aus dem .zip oder .tgz entpackst, ist die Software direkt von dort lauffähig (entspricht am ehesten einem AppImage würde ich sagen, aber beim AppImage hast halt eine Datei, die schon ausführbar ist und beim .tgz mußt halt selber vorher entpacken und das ausführbare Programm findest Du dann in dem entpackten Verzeichnis, das Du normalerweise mit

    Code: Alles auswählen

    sudo mv <DowngeloadetesFile> /opt/
    erst einmal verschoben werden sollte.
  • .git ist kein File- und kein Paketformat. Wenn Du ein solches Verzeichnis bei Dir siehst, dann gehört das zur Source-Code-Verwaltung des Programmes und wird mit dem Programm git bedient. Das Programm benutzt man, um eigene Änderungen am Source-Code in das Source-Code-Repository raufzuladen und einzupflegen. Brauchst Du nur, wenn Du selber an der Software mitentwickelst.
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Juhu
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Re: Flatpak Snap & Co.

Beitrag von Juhu »

Repositories mit Paketformaten und mit anderen Trümmern
Du hast in vielen Punkten recht. Nur ich springe in einer Vielzahl von Distributionen herum. Dazu kommen noch ein paar nicht Linux(e). Ferner bin ich ein Verfechter der schreibs_nur_einmal Fraktion. D.h. ich liebe Shared-Libaries.

Wenn jetzt jeder auch seine System-Libs mit ausliefert, dann nähern wir uns dem Windows-Chaos. Andere Abhängigkeiten kann ich mir nicht vorstellen. Ein Netzwerlkontroller muss nicht eth0 heißen. Eine Festplatte kann auch s0p1 als Namen haben. Wer auf Linux programmiert, der hat sehr schnell erfahren, das Namen nur Schall und Rauch sind.

Aber zurück zu den Formaten. Und Hand auf's Herz.
Kennst du den/die genauen Unterschiede zwischen Snap und Flatpack?

oder anders gefragt. Was ist jetzt für mein Projekt, das bessere/optimale Format?



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mwildam
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Re: Flatpak Snap & Co.

Beitrag von mwildam »

Juhu hat geschrieben: So 10. Sep 2023, 20:58 Wenn jetzt jeder auch seine System-Libs mit ausliefert, dann nähern wir uns dem Windows-Chaos. Andere Abhängigkeiten kann ich mir nicht vorstellen.
Nein, das ist nicht das Gleiche, wie unter Windows. Snap, Flatpack und AppImage mußt Du Dir eher wie einen Docker-Container vorstellen, da kriegt jede Anwendung sozusagen ihr geschütztes Umfeld mit genau den Sachen, die sie braucht.
Juhu hat geschrieben: So 10. Sep 2023, 20:58 Kennst du den/die genauen Unterschiede zwischen Snap und Flatpack?
oder anders gefragt. Was ist jetzt für mein Projekt, das bessere/optimale Format?
Ich kenne einige Unterschiede, aber nur im Groben. - Kannst die Unterschiede aber googeln, es gibt einige Artikel im Internet dazu.

Und was für Dich das Beste ist, hängt nicht nur vom Projekt ab, sondern auch von Deinen Vorlieben und Prioritäten.
Bzw ich würde sagen, wenn Du so ein Distro-Hopper bist, dann kommt nur Flatpack oder AppImage in Frage. Wobei, es gab (oder gibt?) auch ein Tool, das hiess fpm, um .deb und .rpm zu erzeugen.

Ich habe es natürlich am liebsten, wenn es ein Teil in allen Formaten gibt.
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